Lohnt es sich eine Nestschaukel selber zu bauen?
In vielen Gärten ist in der heutigen Zeit eine Nestschaukel zu finden. Kein Wunder, denn eine solche Gartenschaukel bringt einfach viel Spaß für die ganze Familie. Sie eignet sich zum Toben und Spielen ebenso wie zum Relaxen und Ausruhen. Außerdem regt eine Hängeschaukel die Fantasie der Kinder an: Wie oft haben meine Kinder dort schon Gartenpirat gespielt oder sich andere lustige Spiele ausgedacht?
Die Vorteile einer Nestschaukel liegen auf der Hand: Sie ist vielseitiger als eine normale Balkenschaukel und dabei äußerst bequem. Kinder können darauf sehr hoch schaukeln. Trotzdem bietet sie eine hohe Sicherheit. Daher findet man solche Kinderschaukeln auch längst nicht mehr nur auf dem Spielplatz oder in Kindergärten und Schulen, sondern eben auch daheim. Einige Varianten eignen sich sogar für den Innenbereich. Hier findest du eine Übersicht der besten Nestschaukeln.
Viele Eltern scheuen aber die doch vergleichsweise hohen Anschaffungskosten und überlegen, ob es sich lohnen würde, eine Nestschaukel selber zu bauen. Dieser Frage möchte ich in folgendem Ratgeber auf den Grund gehen.
Nestschaukel selber bauen in zwei Schritten – eine gute Idee?
Um eine Nestschaukel für den Garten selbst zu bauen, brauchst Du im Prinzip zwei Dinge: Erstens ein geeignetes Schaukelgestell und zweitens die eigentliche Nestschaukel. Das hört sich recht trivial an, doch ist es im Detail wirklich so einfach?
In den nächsten Abschnitten verrate ich Dir, welche Utensilien Du für das Schaukelgestell benötigst und wie Du beim Errichten des Gerüsts vorgehen solltest. Außerdem habe ich ein paar Denkanstöße für den Eigenbau einer Nestschaukel für Dich zusammengetragen.
Schritt 1: Gestell selber bauen – Prinzipiell kein Problem
Falls Du noch kein Gestell zum Schaukeln hast, kannst Du dieses zum Beispiel aus Rundholz selbst bauen. Dafür benötigst Du:
- 4 Pfosten, die einen Durchmesser von wenigstens 12 Zentimetern auf 300 Zentimeter Länge haben – zum Beispiel Rundbalken oder Kanthölzer
- 2 Querbalken mit einem Durchmesser von 12 Zentimetern und 150 Zentimeter Länge für die Stabilisierung
- 6 Gewindebolzen mit einer Mindestlänge von 24 Zentimetern plus eine Zugabe für die Höhe der Unterlegscheiben und Muttern
- 4 Gewindebolzen mit mindestens 27 Zentimeter Länge plus die Zugabe der Muttern und der Unterlegscheiben
- Werkzeuge und Zubehör wie Wasserwaage, Bohrmaschine, Schlüsselschrauben, Garten- und Landschaftsbaubeton sowie Kies oder Splitt zum Auffüllen der Löcher
Zusätzlich sind für den Außenbereich Gewindebolzen mit Muttern empfehlenswert, die Du durch den kompletten Querbalken beziehungsweise die Querstange verschrauben kannst. Dann lassen sie sich an der Gegenseite mit Muttern fixieren. Dies erhöht die Sicherheit der Konstruktion deutlich. Wenn Du alles besorgt hast, kannst Du meiner kleinen Bauanleitung folgen:
- Hebe im Abstand von jeweils 200 Zentimetern die Löcher für die Balken der Seitenteile aus. Das kannst Du auch schon vor dem Kauf Deiner Materialien erledigen, um sicherzugehen, dass Du das Schaukelgerüst sicher im Boden verankern kannst. Gegebenenfalls hast Du so noch die Möglichkeit, die Maße der Rundbalken anzupassen, wenn das nötig ist. Achte darauf, dass die Löcher in einem Quadrat zueinander liegen.
- Nun steht die Vormontage der Standbeine an. Bohre die Löcher für die Rundpfosten vor und verschraube in einem Abstand von 200 Zentimetern die Winkel. Nach demselben Prinzip montierst Du die Gewindebolzen und die kurzen Rundhölzer.
- Danach wird der Querbalken an der Oberkante des Gerüsts für die Aufhängung der Schaukel vorbereitet. Verschraube die Haken für die Nestschaukel in einem geeigneten Abstand am oberen Querbalken.
- In diesem Schritt verschraubst und fixierst Du den Querbalken mit seinen Standbeinen. Markiere Dir dafür die Vorbohrungen und verschraube die Seiten der einzelnen Querbalken Stück für Stück mit den Pfosten.
- Im letzten Schritt wird das Gerüst aufgestellt und im Boden verankert. Fülle dafür den Splitt zur Hälfte in die Löcher. Danach folgt die Betonmischung und das Gestell wird eingesetzt. Nach dem Aushärten des Betons füllst Du die Löcher komplett mit Splitt auf. Jetzt kann die Schaukel eingehängt und ausprobiert werden.
Du siehst, es ist nicht ganz einfach, ein Schaukelgestell selbst zu bauen, aber sicherlich für einen Heimwerker mit etwas Geschick gut machbar. Falls Du Dir das nicht zutraust, kannst Du auch im Internet entsprechende Bausätze für das Schaukelgestell kaufen.
Schritt 2: Die eigentliche Nestschaukel bauen – schon eher problematisch
Sobald Dein Gestell steht, brauchst Du natürlich noch die Nestschaukel. Während sich ein einfaches Schaukelbrett aus einem Holzbrett recht einfach selbst bauen lässt, ist der Aufwand bei einer Nestschaukel schon deutlich höher. Du brauchst einen tragfähigen Untergrund, der bei einer solchen Schaukel meistens aus einem PVC-Geflecht besteht. Außerdem ist ein entsprechend großer und robuster Außenring erforderlich, an dem Du das Geflecht für die Sitzfläche befestigen kannst. Du musst für eine sichere Aufhängung beispielsweise durch einen Stahlring am Seil sorgen.
Es gibt verschiedene Ideen im Internet, um einen Schaukelsitz zu basteln, der einer Nestschaukel ähnelt. Manche Eltern haben Reifen ausprobiert, andere mit Wäscheleinen herumprobiert. Ich bin ehrlich gesagt aber skeptisch, was die Stabilität und Sicherheit einer solchen Schaukel anbelangt und wage zu bezweifeln, dass diese Netzschaukeln wirklich lange halten. Du musst bedenken, dass die Nestschaukel im Idealfall die ganze Zeit draußen bleiben sollte und somit den Einflüssen von UV-Strahlung, Regen und Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Viele Materialien sind dafür nicht geeignet und werden mit der Zeit porös und spröde. Es wäre fatal, wenn sich Deine Nestschaukel an der Unterseite langsam auflöst, ohne dass Du es merkst, denn dann könnte Dein Kind beim Schaukeln herausfallen. Erfahre hier, welche Nestschaukeln sich für Kleinkinder eigenen.
Außerdem gibt es noch viele weitere Aspekte, die beim Eigenbau einer Nestschaukel zu beachten sind, wie etwa die maximale Tragkraft der verwendeten Materialien und die Fliehkräfte, die beim Schaukeln einwirken. Die Schaukelaufhängung, die Schaukelseile und die Karabinerhaken müssen Deine selbstgebaute Nestschaukel halten können, weswegen sie selbst nicht zu schwer sein darf. Trotzdem sind Materialien erforderlich, die eine entsprechend hohe Tragfähigkeit bieten. All diese Voraussetzungen unter einen Hut zu bringen, ist auch für erfahrene Heimwerker eine große Herausforderung. Das mag prinzipiell funktionieren, aber irgendwo musst Du bei der DIY-Nestschaukel im Vergleich zur gekauften Variante immer Abstriche machen – sei es bei der Optik, bei der Tragfähigkeit, bei den Abmessungen, bei der Witterungsbeständigkeit oder beim Schaukelgefühl.
Info: Unserer Meinung nach sollte man auch nicht versuche einzelne Elemente der Nestschaukel, wie beispielsweise das Schaukeltuch selber zu machen. Die Gesundheit und Sicherheit des Kindes geht immer vor!
Fazit: Lieber ein hochwertiges Modell kaufen
Ich komme zu dem Schluss, dass ich vom Selbstbauen einer Nestschaukel eher abraten möchte. Während es relativ einfach ist, das Schaukelgerüst aus stabilen Balken zu errichten, gibt es beim Eigenbau der Nestschaukel doch viele Hindernisse, die dieses Vorhaben erschweren. Die verwendeten Materialien sollten hochwertig, stabil, witterungsbeständig und perfekt aufeinander abgestimmt werden. Du solltest Dich mit den physikalischen Grundgesetzen auskennen und beispielsweise wissen, wie die Fliehkräfte wirken, um die richtigen Maße zu bestimmen.
Ich persönlich habe für mich die Faustregel erstellt, dass ich bei Spielgeräten für meine Kinder lieber auf Nummer sicher gehe und hochwertige Modelle von bekannten Marken kaufe (siehe: Hudora Nestschaukeln). Dann kann ich mir auch zu 100 Prozent sicher sein, dass alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. So muss ich nicht befürchten, dass meine Kinder beim Schaukeln aus der Nestschaukel stürzen und unsanft auf dem Rasen aufkommen oder sich womöglich gar ernsthaft verletzen.
Dabei muss eine solide Nestschaukel für den Garten nicht einmal unbedingt teuer sein – im Gegenteil: Es gibt mittlerweile viele Modelle im unteren Preissegment, die durchaus empfehlenswert sind. Mitunter ist der Eigenbau sogar teurer – und in jedem Fall aufwendiger und mühseliger – als der Kauf einer preiswerten Nestschaukel aus dem Handel. Schau Dir gerne meinen Nestschaukel Test und Vergleich an und lies meine Testberichte, um ein günstiges Modell zu finden, das Deinen Kindern dennoch einen sicheren und ungetrübten Schaukelspaß ermöglicht, sodass ein Selberbauen gar nicht erforderlich ist. Vor Allem bei Nestschaukeln für den Kindergarten sollte man auf selbstgebaute Modelle verzichten. Auch sollte man elektrische Babyschaukeln nicht versuchen auf eigene Faust selber zu bauen.
Info: In diesem Beitrag zeige ich dir, welches Nestschaukel Zubehör ich besonders empfehlen kann (vom richtigen Montage Zubehör bis hin zum richtigen Gestell).
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